Immer mehr Leute entscheiden sich für ein Elektroauto. Deshalb braucht es nun auch in Einstellhallen von Mehrparteienhäusern Lademöglichkeiten. Um den Hausanschluss nicht zu überlasten, empfiehlt sich eine Ladelösung, die mit der Anzahl E-Autos mitwachsen kann.
Vom pfiffigen Kleinwagen über die Familienkutsche bis zum edlen Sportcoupé: Die Auswahl an Elektrofahrzeugen wächst – und genauso das Interesse daran. Wer den Kauf eines E-Autos in Betracht zieht, sollte schon vorher eine Ladelösung suchen. Zwar gibt es auch in der Region Lenzburg mehrere öffentliche Ladestationen. Doch umgerechnet auf eine Kilowattstunde Strom fällt der Preis meist vergleichsweise hoch aus. Wer den Kostenvorteil eines Elektroautos gegenüber einem Benziner ausschöpfen will, sollte es also vorwiegend günstig zu Hause laden.
Überlastung vermeiden
Bei einem Einfamilienhaus geht das meist einfach. Hier genügt es, vom Elektroinstallateur eine Heimladestation montieren zu lassen, die auf die Hausinstallation und das Elektroauto abgestimmt ist. Anders präsentiert sich die Situation in Einstellhallen von Mehrparteienhäusern. Der Hausanschluss ist nicht für zahlreiche, gleichzeitig betriebene Ladestationen konzipiert. In der Regel sind lediglich ein oder zwei Ladestationen mit Direktanschluss ab Wohnungszähler möglich. Für auf diese Weise angeschlossene Ladestationen verlangt die SWL Energie AG wie die meisten Energieversorger eine Sperreinrichtung.
Warum das nötig ist? Wenn die Bewohnenden eines Quartiers viel Strom benötigen, können Leistungsspitzen entstehen, die das Stromnetz überlasten. Um in einem solchen Fall die Stromversorgung dennoch zu gewährleisten, wird mittels Sperreinrichtungen die Ladeenergie unterbrochen. Interessieren sich weitere Personen für einen Ladepunkt in der Einstellhalle, sind Ladestationen mit Direktanschluss ab Wohnungszähler nicht mehr möglich, weil die Reserveleistung erschöpft ist. Dann wird ein Lastmanagement unumgänglich.
Deshalb empfiehlt sich, von Anfang an eine Ladelösung mit einem Lastmanagementsystem einzuplanen. Es erkennt in Echtzeit, wie viel Strom gerade innerhalb des Gebäudes gebraucht wird. Die Restkapazität teilt es auf die ladenden Elektroautos auf. «Mit einem solchen intelligenten System wird der Hausanschluss optimal ausgenutzt, aber nicht überlastet», sagt Roger Strozzega, Bereichsleiter Elektroinstallation der SWL Energie AG. «Eine kostspielige Verstärkung des Hausanschlusses lässt sich so in den meisten Fällen verhindern.»
Ausbaubare Lösung
In der Einstellhalle eines Mehrparteienhauses mit 40 Parkplätzen hat die SWL Energie AG kürzlich eine solche Ladelösung mit Lastmanagementsystem realisiert. Bei drei Parkplätzen wurde je eine Ladestation fertig installiert. Die restlichen Parkplätze haben die SWL-Fachleute vorerschlossen. Bei Bedarf lassen auch sie sich schnell und einfach mit einer Ladestation versehen. Die Kosten dafür gehen zu Lasten der Eigentümerinnen und Eigentümer, die eine Ladestation bei ihrem Parkplatz wünschen. Hingegen tragen alle Stockwerkeigentümer zusammen die Initialkosten für die Ladelösung und das Lastmanagementsystem. So fällt der Anteil pro Partei gering aus. Interessieren sich Mieterinnen und Mieter für eine Ladelösung, sollten sie ihr Anliegen mit der Verwaltung besprechen, wie Roger Strozzega im Interview unten empfiehlt.
Eine Ladelösung wertet die Liegenschaft auf
Im Gespräch mit Roger Strozzega, Bereichsleiter Elektroinstallation der SWL Energie AG
Was empfehlen Sie den Eigentümern eines Mehrparteienhauses, wenn es um eine Ladelösung für die Einstellhalle geht?
Roger Strozzega: Es lohnt sich, von Anfang an eine zukunftsfähige Lösung zu wählen, die wachsen kann. Umgekehrt macht es keinen Sinn, für die ersten ein, zwei Elektroautos einfache, nicht vernetzte Ladestationen zu installieren. Denn diese müssen später, wenn die Zahl der E-Autos zunimmt, mit grosser Wahrscheinlichkeit wieder weg und einem professionellen System weichen. Ein weiterer Tipp: Wählen Sie bei den Ladestationen ein gutes Produkt.
Woran erkennt man ein solches?
Zum Beispiel an den Garantieleistungen. Es spielt durchaus eine Rolle, ob man auf die Ladestation eine Garantie von zwei oder von fünf Jahren erhält. Wir zeigen Hauseigentümern bei unseren Beratungen die Unterschiede verschiedener Produkte auf.
Viele Hauseigentümer und Liegenschaftsverwaltungen zögern noch, wenn es um Investitionen in Ladelösungen geht. Schliesslich kosten diese einiges …
Bei der Elektromobilität ist es wichtig, zukunftsorientiert zu denken und nicht nur die kurzfristigen Kosten zu sehen. Denn eine gute Ladelösung wertet die Liegenschaft auf. Gerade bei Mehrparteienhäusern mit Mietwohnungen werden Ladestationen in den nächsten Jahren zu einem Muss, wenn die Wohnungen am Mietmarkt attraktiv bleiben sollen.
Können auch Mietende Ihnen den Auftrag erteilen, eine Ladelösung zu realisieren?
In der Regel benötigen sie das Einverständnis des Eigentümers oder der Verwaltung. Am besten melden sich mehrere Mietende gemeinsam mit dem Wunsch nach einer Ladelösung bei der Verwaltung. So zeigen sie, dass ein grosses Interesse an Ladestationen besteht.
In 3 Schritten zur Ladelösung fürs Mehrparteienhaus
- Kontaktieren Sie den Bereich Elektroinstallation der SWL Energie AG für ein erstes Beratungsgespräch.
- Als Basis für Ihre Ladelösung klären die SWL-Fachleute, wie Ihr Hausanschluss ausgelegt ist. Anschliessend erarbeiten sie eine passende Ladelösung, schlagen die geeigneten Ladestationen vor und erstellen eine Offerte.
- Bei einer Stockwerkeigentümer-Gemeinschaft holen Sie das Einverständnis der übrigen Miteigentümer ein. Auf Wunsch erklärt eine SWL-Fachperson Ihren Miteigentümern an einer Versammlung die vorgeschlagene Ladelösung. Wenn sich die Eigentümergemeinschaft dafür ausspricht, setzt die SWL Energie AG die Ladelösung um.
Jetzt Beratungstermin vereinbaren: E-Mail an elektro@swl.ch oder Telefon +41 62 885 75 60.