Dicke Luft
Wer mehrmals täglich die Luft austauscht, sorgt für ein gutes Raumklima und fühlt sich automatisch wohler. Schadstoffe aus Textilien und Putzmitteln strömen nach draussen – frische, sauerstoffreiche Luft gelangt in den Raum. So bleiben wir leistungsfähig und tun etwas für unsere Gesundheit. Denn abgestandene Luft verursacht häufig Kopfschmerzen und Müdigkeit. Zudem beugt wiederholter Luftaustausch der Schimmelbildung vor, die unseren Atemwegen und der Bausubstanz des Gebäudes schaden kann.
Frische Brise statt laues Lüftchen
Beim Stosslüften wird die Raumluft komplett ausgetauscht. Das dauert je nach Jahreszeit zwischen 5 und 30 Minuten – und funktioniert am besten durch Querlüften. Dabei wird das gegenüberliegende Fenster ebenfalls geöffnet. In Wohnräumen, in denen sich mehrere Personen befinden, sollte regelmässig gelüftet werden. Ansonsten reichen drei bis vier Luftwechsel pro Tag. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 30% und 65% betragen. Wer sich nicht auf sein Gefühl verlassen will, kann Luftqualitäts- oder Luftfeuchtigkeitsmesser («Hygrometer») nutzen.
Keine Frostbeulen
Regelmässiges Lüften muss keine höheren Heizkosten verursachen. Wer die Fenster öffnet, drosselt vorab die Heizungsthermostate. So geht weniger Energie verloren. Um das Schimmelrisiko zu senken, muss die Raumtemperatur allerdings mindestens 16 Grad betragen. Im Winter geht der Luftwechsel zum Glück sehr schnell: Von Dezember bis Februar dauert es etwa fünf Minuten, bis die gesamte Raumluft beim Stosslüften ausgetauscht ist. Auf ein dauerhaft gekipptes Fenster sollte man dagegen verzichten: Beim Kipplüften findet nur sehr wenig Luftaustausch statt.
Bye-bye Feuchtigkeit
In Küche und Bad entsteht besonders viel Wasserdampf. Oft reicht es dort nicht mehr aus, die Fenster zu öffnen: Lüftungsanlagen müssen die Feuchtigkeit abtransportieren. Auch Räume mit trocknender Wäsche benötigen mehr Frischluft. Die Türen sollten dabei geschlossen bleiben, damit sich die Feuchtigkeit nicht in andere Zimmer verteilt und an kühleren Wänden kondensiert. Viel Luftaustausch ist ausserdem im Schlafzimmer wichtig. Ein Erwachsener dünstet nachts bis zu einem Liter Flüssigkeit aus. Deshalb nach dem Schlafen stosslüften.
Keine Chance den Viren
Lüften minimiert das Infektionsrisiko in Innenräumen. Viren binden sich an Partikel in der Luft, sogenannte Aerosole, mit denen sie sich im gesamten Zimmer verteilen. Daher sollten Konferenzräume und Klassenzimmer mindestens alle 20 Minuten und Büros jede Stunde gelüftet werden. Die Häufigkeit sollte an die Anzahl Personen und deren Aktivitäten angepasst sein. Ausserhalb der Heizperiode können die Fenster auch durchgängig geöffnet sein, die Türen zu anderen Räumen sollten geschlossen bleiben.
Extratipp für Komfortlüftungen: Fenster zu im Winter!
Häuser mit Minergie-Standard verfügen über eine Komfortheizung. Stosslüften ist erlaubt, aber während der Heizperiode sollten die Fenster im Normalfall geschlossen bleiben. Sonst wird die Wärmerückgewinnung des Systems beeinträchtigt.