Staus und überfüllte Züge sorgen dafür, dass sich viele Leute eine Stelle in der Nähe wünschen. Deshalb stehen grössere Arbeitgeber in der Region Lenzburg derzeit hoch im Kurs. Mit ihren rund 80 Arbeitsplätzen gehört auch die SWL Energie AG dazu.
Technische Spezialisten mit Berufserfahrung haben heute die Qual der Wahl: Viele Arbeitgeber buhlen um sie. Personalfachleute sprechen vom «War for Talents» – dem Kampf um die Besten. Lange Zeit machten dabei vor allem bekannte Grossunternehmen das Rennen, weil sie mehr Karrieremöglichkeiten bieten und sich eine Anstellung bei ihnen gut im Lebenslauf macht.
Inzwischen ist ein Gegentrend zu beobachten. Für eine bessere Work-Life-Balance durch einen kürzeren Arbeitsweg suchen mehr Leute einen Job in ihrer Wohnregion. Das bemerkt auch Maja Gyolay, Leiterin HR & Dienste der SWL Energie AG: «Wenn wir eine Stelle ausschreiben, ist die Resonanz derzeit meist sehr erfreulich. Wir profitieren davon, dass uns viele Leute in der Region kennen oder sogar Kunden von uns sind.»
Die richtige Grösse
Diese hohe Bekanntheit nutzt die SWL Energie AG, wenn sie Stellen ausschreibt. Um Kandidatinnen und Kandidaten aus der Gegend anzusprechen, setzt sie bewusst weniger auf nationale Online-Stellenbörsen und mehr auf regionale Zeitungen. Zusätzlich tritt sie an der Lenzburger Gewerbeausstellung LEGA sowie weite- ren regionalen oder kantonalen Anlässen auf und präsentiert sich als Arbeitgeberin. «Vor allem unsere Grösse macht uns attraktiv», weiss Maja Gyolay. «Wir sind nicht klein, aber doch überschaubar. Jeder kennt jeden. Die Angestellten sind mehr als bloss Nummern. Das kommt bei vielen Leuten, die sich nach einer neuen Stelle umschauen, gut an.» Zudem bietet die SWL Energie AG als rundum gesundes Unternehmen vergleichsweise sichere Arbeitsplätze an und die Mitarbeitenden müssen nicht befürchten, plötzlich an einen anderen Standort versetzt zu werden.
Dass die SWL Energie AG meist Fachleute aus der Region gewinnt, liegt auch an ihrem Empfehlungsprogramm. Bei offenen Stellen können Mitarbeitende Kandidaten vorschlagen und erhalten eine Provision, wenn sich die neue Person bewährt. Laut Maja Gyolay ist die Erfolgsquote bei solchen Vermittlungen hoch, weil die Mitarbeitenden nur Leute empfehlen, von deren Qualitäten sie überzeugt sind und die auch zur Unternehmenskultur passen.
Neue Berufe
So beliebt die SWL Energie AG derzeit als regionale Arbeitgeberin ist: Auf das Lenzburger Energieunternehmen kommen neue Herausforderungen im Personalbereich zu. Denn die Digitalisierung sorgt auch in der Energiebranche dafür, dass sich die Berufsbilder stark verändern. Besteht da die Gefahr, nicht schnell genug die nötigen Fachleute zu finden? Maja Gyolay winkt ab: «Erstens erlernen auch die Jugendlichen in unserer Region solche neuen Berufe. Wir bilden zum Beispiel selber Telematiker und Geomatiker aus. Zweitens sind viele unserer Mitarbeitenden sehr motiviert, sich für die neuen Aufgaben fit zu machen. Sie schlagen von sich aus Schulungen und Zusatzausbildungen vor.» Die SWL Energie AG stimmt solchen Weiterbildungen meist zu, weil sie gleich doppelt davon profitiert: Einerseits erweitern die Mitarbeitenden ihr technisches und digitales Fachwissen. Zweitens bleiben gerade jüngere Angestellte dem Unternehmen eher treu, wenn sie sich weiterentwickeln können und sogar die Chance erhalten, eine neue Funktion zu übernehmen.
Offene Stellen
Optimaler Start ins Berufsleben
Die SWL Energie AG bildet Elektroinstallateure, Elektroplaner, Geomatiker, Montageelektriker, Netzelektriker, Telematiker und kaufmännische Fachleute aus – insgesamt 17 Jugendliche. So trägt sie dazu bei, dass die Energiebranche auch künftig auf kompetente Fachleute zählen kann. Bei der Auswahl der Lernenden achtet die SWL Energie AG gleichermassen auf Schulleistungen und Sozialkompetenz. Die Jugendlichen haben vom ersten Tag an eine persönliche Ansprechperson, die sie ins Unternehmen einführt und ihnen bei Fragen weiterhilft. Der Einblick in viele Gebiete sorgt für Abwechslung und zeigt die Zusammenhänge in einem Energieunternehmen auf.