Dank der sinkenden Preise für Photovoltaikanlagen wird es auch finanziell immer interessanter, eigenen Solarstrom zu produzieren. Bei der Planung sollten jedoch ein paar Punkte beachtet werden.
Standort
Den höchsten Stromertrag liefern Photovoltaikmodule meist auf Dächern mit einer 30-Grad-Neigung nach Süden. Alternativ kann auch eine Ost-West-Ausrichtung Sinn machen. Zwar fällt dann die Produktion über die Mittagsstunden geringer aus, sie ist jedoch am Morgen und am Nachmittag grösser. Kontraproduktiv sind Teilverschattungen, etwa durch Bäume, da einzelne verschattete Zellen die Leistung aller anderen minimieren. Die Erklärung dazu: Die Leistung einer Photovoltaikanlage setzt sich aus Strom und Spannung zusammen (Leistung = Strom x Spannung). Da die Spannung einer Solarzelle sehr gering ist, werden üblicherweise bis zu 72 Solarzellen in einem Photovoltaikmodul in Reihe geschaltet. Um die Spannung noch weiter zu erhöhen, werden zudem meistens auch noch mehrere Photovoltaikmodule in Reihe geschaltet. Fällt nun Schatten auf einen Teil des Moduls, vermindert dieser Schatten auch die Leistung aller anderen Module in diesem «String». Entscheidend ist hierbei, dass das verschattete Modul wenig bis gar keinen Strom mehr leitet und sich wie eine in Sperrrichtung geschaltete Diode verhält. Mit der Stromstärke in dem verschatteten Modul fällt also zugleich die Stromstärke in dem gesamten String. Man spricht hier auch von «Gartenschlaucheffekt»: Drückt man den Schlauch an einer Stelle zu, kommt hinten weniger Wasser heraus.
Angebot
Viele Unternehmen bieten Komplettlösungen für Photovoltaikanlagen an. Es lohnt sich, Angebote von mehreren Elektroinstallateuren aus der Region zu vergleichen. Orientierungswert ist der Preis pro Kilowatt peak (kWp) Leistung.
Dimensionierung
Die geeignete Dachfläche bestimmt die maximale Leistung der Anlage. Oft nutzen Hauseigentümerinnen und -eigentümer aber nicht die ganze Fläche. Entweder stimmen sie die Grösse der Anlage auf ein im Voraus definiertes Kostendach ab. Oder sie legen fest, welchen Anteil ihres Strombedarfs sie übers ganze Jahr gesehen damit abdecken wollen – zum Beispiel 50%. So ergibt sich die benötigte Leistung. Je nach Modulart werden für ein kWp zwischen 8 und 16 Quadratmeter Dachfläche benötigt.
Verwendung des Stroms
Es lohnt sich finanziell, einen möglichst grossen Teil des produzierten Solarstroms selbst zu verbrauchen und nur den überschüssigen Strom ins Netz der SWL Energie AG einzuspeisen. Wer den Eigenverbrauch optimieren will, sollte den Einsatz eines Batteriespeichers prüfen. Die SWL Energie AG bietet Batteriespeicher als Gesamtlösung an.
Förderung
Betreiber von kleineren Photovoltaikanlagen zwischen 2 und 10 kWp erhalten vom Bund einen einmaligen Investitionsbeitrag. Diese Einmalvergütung (EIV) beträgt maximal 30% der Investitionskosten einer Referenzanlage. Wer die EIV in Anspruch nehmen möchte, kann bei Swissgrid unter www.swissgrid.ch den Antrag per Online-Formular einreichen.
Genehmigung
Für Photovoltaikanlagen besteht keine Bewilligungspflicht, ausser es handelt sich um ein denkmalgeschütztes Haus. Der Anschluss muss allerdings von der SWL Energie AG freigegeben werden. Sie entscheidet anhand einer Netzverträglichkeitsprüfung, ob die Anlage ans Netz angeschlossen werden kann oder ob sie eventuell mit kleinerer Leistung realisiert werden muss.
Versicherung
Sturm, Schneedruck, Feuer, Überspannung,Steinschlag: Für unvorhersehbare Schäden mit Betriebsunterbruch und Ertragsausfall gibt es Versicherungen mit variablen Deckungshöhen. Versichern kann man sich auch gegen die finanziellen Folgen von Schäden an Personen und Gegenständen während der Montagezeit.