Breit aufgestellt für die Zukunft: Jahresabschluss 2017

Wir beenden das Geschäftsjahr 2017 mit einem soliden Ergebnis: Umsatz und Gewinn konnten wir leicht steigern.

Breit aufgestellt für die Zukunft: Jahresabschluss 2017

Die SWL Energie AG beendet das Geschäftsjahr 2017 mit einem soliden Ergebnis: Umsatz und Gewinn konnten leicht gesteigert werden. Erfreulich sind die weiterhin guten Zahlen in den Geschäftsbereichen Elektroinstallation und Telematik. Ein Wachstum konnte bei Dienstleistungen im Bereich Leitungsbau, Betrieb- und Instandhaltung für Dritte verzeichnet werden. Beim Strom lassen sich nur noch geringe Gewinne erzielen.

Mit einem Umsatz von 53.9 Mio. CHF hat die SWL Energie AG 2017 das gute Resultat des Vorjahres um weitere 2.9% übertroffen. Ein Plus erreichte das Lenzburger Energieunternehmen auch beim Betriebsgewinn (5.2 Mio. CHF, +2.0%) und beim Unternehmensergebnis (4.3 Mio. CHF, +1.9%). Dank des Bevölkerungswachstums in der Region Lenzburg und der Akquisition zusätzlicher Kundinnen und Kunden im Wärme- und Gasgeschäft stieg der Energieabsatz. Die SWL Energie AG transportierte 2017 über ihre Netze 104.9 GWh Strom (+1.8%) sowie 268.3 GWh Erdgas/Biogas (+2.0%) und verkaufte 16.3 GWh Fernwärme (+6.5%).

Der SWL Energie AG ist es 2017 gelungen, ihr Gasnetz weiter zu verdichten und viele neue Kunden für den klimaschonenden Brennstoff Erdgas/Biogas zu gewinnen. Im Stromgeschäft erwirtschaftet die SWL Energie AG aufgrund der starken Regulierung keine grossen Gewinne mehr. Beim Energieverkauf an die Grosskunden im freien Markt drückt der harte Wettbewerb die Preise. Auch bei der Fernwärme sind die Margen gering.

Erfolgsfaktor Querverbund

Als Erfolgsfaktor der SWL Energie AG erweist sich immer mehr der Querverbund – also ihr breites Angebot. Während das Kerngeschäft unter Druck gerät, sorgt der Dienstleistungsbereich für den nötigen Ausgleich. Schon seit Jahren behauptet sich die SWL Energie AG erfolgreich im Elektroinstallationsgeschäft. 2017 war auch das vor wenigen Jahren gegründete Telematikteam stark ausgelastet. Für viele Aufträge sorgte etwa die Ablösung des analogen Telefonnetzes und der dadurch nötige Wechsel auf die «All-IP»-Telefonie übers Internet. Als richtiger Schritt erwies sich zudem die 2016 erfolgte Gründung der InfraRegio AG. 2017 erhielt das Unternehmen – und somit die SWL Energie AG – zusätzliche Leitungsbau-, Betriebs- und Instandhaltungsaufträge von regionalen Gemeinden.

Schnell wachsendes Glasfasernetz

Damit sich das Telekommunikationsgeschäft mittelfristig zu einem wichtigen Standbein entwickelt, baut die SWL Energie AG ihr Glasfasernetz in Lenzburg rasch aus. Bis 2020 sollen mindestens 90% der Nutzungseinheiten wie Wohnungen, Gewerberäume und öffentliche Bauten mit Glasfasern erschlossen sein. 2017 hat die SWL Energie AG hier einen grossen Schritt vorwärts gemacht: Ende Jahr betrug der Anteil bereits etwa 25%.

Ergänzend baut das Unternehmen ein sogenanntes LORA-Netz auf, ein «Long Range Wide Area Network». Während das Glasfasernetz bildlich gesprochen die Datenautobahn ist, funktioniert das LORA-Netz wie ein Geflecht von Nebenstrassen. Es transportiert kleine Datenmengen bis zum nächsten Glasfaser-Anschlusspunkt und eignet sich perfekt, um sogar einzelne Objekte wie Sensoren von Parkplätzen oder Recycling-Containern ans Internet anzuschliessen. Deshalb bildet es die Basis fürs Internet der Dinge.

Eigenproduktion steigern

Die 2017 vom Schweizer Stimmvolk deutlich angenommene Energiestrategie 2050 des Bundes sieht vor, dass künftig viel mehr Energie dezentral hergestellt wird. Die SWL Energie AG setzte bisher nur zu einem geringen Teil auf Eigenproduktion. 2017 erreichte sie jedoch gleich drei Meilensteine, um diesen Anteil zu erhöhen. Erstens beteiligte sie sich an der Swisspower Renewables AG und somit unter anderem an zehn Windparks in Deutschland und Italien, sowie über 30 Wasserkraftwerken in Italien. Zweitens trug sie dazu bei, dass in Dietikon (ZH) das erste industrielle Hybridkraftwerk der Schweiz entsteht. Es wird Strom aus der dortigen Kehrichtverwertungsanlage nutzen, um damit im sogenannten Power-to-Gas-Verfahren das Klärgas der benachbarten Abwasserreinigungsanlage (ARA) in Methangas umzuwandeln. Dank ihrer Beteiligung an diesem Projekt bezieht die SWL Energie AG künftig erneuerbares Gas vom Hybridkraftwerk und verbessert so die Klimabilanz der regionalen Gasversorgung.

Das gleiche Ziel verfolgt die SWL Energie AG auch mit ihrer Biogas-Aufbereitungsanlage in der ARA Langmatt. Damit bereitet sie Klärgas zu Biogas auf und speist es ins Gasnetz ein. 2017 wurde die Anlage installiert, Anfang 2018 dann schrittweise in Betrieb genommen. Die Aufbereitungsanlage ermöglicht der SWL Energie AG, einen gewichtigen Anteil des im eigenen Netzgebiet benötigten Biogases selbst zu produzieren.

Digitalisierte Arbeitsprozesse

Um die Effizienz der Instandhaltungsarbeiten bei ihren Infrastrukturanlagen weiter zu steigern und die Datenqualität zu verbessern, führte die SWL Energie AG 2017 ein digitales Instandhaltungssystem ein. Das bisher übliche, zeitintensive Arbeiten mit ausgedruckten Karten und Checklisten gehört nun der Vergangenheit an. Mit dem neuen System des Unternehmens Inventsys können die SWL-Fachleute von überall her in Echtzeit auf die Anlagendaten zugreifen. Per App lassen sich die Instandhaltungsarbeiten einfach planen und ausführen. Zudem erleichtert es die digitale Lösung, die Infrastruktur anderer Gemeinden zu bewirtschaften. Die SWL Energie AG ist vom digitalen Instandhaltungssystem derart überzeugt, dass sie Ende 2017 die Inventsys (Schweiz) AG mitgegründet hat.

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