Erhöhung der Gaspreise per 1. Januar 2023

Erhöhung der Gaspreise per 1. Januar 2023

Wegen des Ukrainekriegs und den eingeschränkten Gaslieferungen aus Russland sind die Handelspreise für Gasenergie dieses Jahr regelrecht explodiert. Im Interesse der Kundinnen und Kunden haben wir die höheren Beschaffungskosten bisher nicht auf unsere Gaspreise überwälzt und diese seit dem 1. November 2021 unverändert belassen. Allerdings wurde die CO2-Abgabe des Bundes per 1. Januar 2022 erhöht.

Inzwischen sind die Beschaffungspreise aber derart gestiegen, dass wir die Mehr­kosten nicht länger selbst tragen können. Daher erhöhen wir per 1. Januar 2023 erstmals seit mehr als einem Jahr unsere Gaspreise. Auf den gleichen Zeitpunkt hin passt der Bund auch die CO2-Abgabe an.

Vom 1. Oktober 2022 bis am 31. März 2023 erhebt Deutschland auf allen am deutschen Handelspunkt THE gehandelten Gasmengen eine Speicherumlage von 0.59 €/MWh. Der Bund erhebt im Zeitraum vom 1. Oktober 2022 bis am 30. April 2023 eine Sicherstellungs­abgabe von 0.44 Rp/kWh. Diese Abgaben treiben die Gaspreise zusätzlich in die Höhe.

Im ersten und zweiten Quartal führte ein Fehler zu einer Differenz zwischen Preisblatt (16.31 Rp/kWh) und dem Rechnungsbetrag (16.32 Rp/kWh). Die Differenz kommt aus der Netznutzung und macht für einen Durchschnittshaushalt rund CHF 0.50 im ersten Halbjahr 2022 aus. Wir entschuldigen uns für das Versehen und werden diese Differenz nach gängiger Praxis mit den Deckungsdifferenzen rückvergüten.

Eine Übersicht der neuen Gaspreise erhalten Sie Mitte Januar zusammen mit der Ener­gie­rechnung. Zusätzlich ist im neuen Jahr das per 1. Januar 2023 gültige Preis­blatt online unter www.swl.ch/gaspreis publiziert.

Preisblatt Gasenergie ab 1. Januar 2023

Antworten auf häufige Fragen zu den Gaspreisen

Die Handelspreise für Gasenergie sind in den vergangenen Wochen tendenziell gesunken. Warum erhöht die SWL Energie AG ihre Gaspreise trotzdem?

Um die Preisrisiken zu streuen, kauft unsere Vorlieferantin Gasverbund Mitteland AG die benötigte Gasenergie gestaffelt ein: in meh­reren Teilmengen jeweils unterschiedlich lange im Voraus. Deshalb wirkt sich vor allem der längerfristige Preistrend auf unsere Gaspreise aus, die kurzfristigen Tagespreise hingegen kaum. Diese vorsichtige Strategie ist durchaus im Interesse der Kundinnen und Kunden. Sie hat zum Beispiel verhindert, dass wir im vergangenen Sommer die rekordhohen Tagespreise auf unsere Gaspreise überwälzen mussten.

Die Gasspeicher in Europa sind nahezu komplett gefüllt. Sinken die Gaspreise daher bald?

Davon gehen wir nicht aus. Unsere Vorlieferantin Gasverbund Mitteland AG hat nach Vorgaben des Bundes grosse Speicherkapazitäten in Frankreich ge­sichert und diese befüllt, um im kommenden Winter eine Gasmangellage zu vermeiden. Von diesem Gas können auch wir beziehen. Doch die Gasenergie zum Befüllen der Spei­cher musste bereits im Sommer eingekauft und unter anderen durch uns vorfinanziert werden, als die Handelspreise sehr hoch waren. Diese Beschaffungskosten wirken sich auf die Gaspreise der nächsten Monate aus. Für die mit der Speicherung verbundenen Aufwendungen fällt gemäss einer Verordnung des Bundes neu in der Schweiz die soge­nannte Sicherstellungsabgabe an. Die Speicherumlage in Deutschland wird sich ebenfalls auf den Gaspreis in der Schweiz auswirken.