Der grosse Heizungs-Check

Seit 2021 unterstützt der Kanton Aargau den Kauf eines erneuerbaren Heizsystems mit Fördergeldern. Aber welche Heizung ist die richtige für Ihr Zuhause? Ein Überblick über verschiedene Heizsysteme.

Der grosse Heizungs-Check

Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe ist eher für den Neubau oder eine Gebäudeerneuerung geeignet. Wo sie zum Einsatz kommt, sollte das Haus zumindest teilweise wärmegedämmt sein. Der Grund: Nur bei guter Dämmung reicht die niedrigere Vorlauftemperatur – also die Temperatur, bei der das Heizwasser in den Heizkreislauf gelangt – aus, um die Räume angemessen und energieeffizient zu wärmen. Sonst würden Stromverbrauch und Kosten sprunghaft steigen – und die eigentlich sehr gute Ökobilanz der Wärmepumpe wäre dahin.

Wortwörtlich tiefgreifender sind die Massnahmen bei einer Sole/Wasser-Wärmepumpe: Die Kollektoren, die der Erde die Wärme entziehen, werden entweder im Garten in rund 1.5 Meter Tiefe vergraben oder als Sonden etwa 200 Meter tief in den Boden getrieben. Die Geo- dann noch mit Solarthermie zu koppeln, macht das ganze System besonders effektiv: Von Herbst bis Frühling unterstützt die Solarthermie die Wärmepumpe, im Sommer geben die Solarkollektoren überschüssige Wärme an die Erdkollektoren ab. Im Winter wird die so gespeicherte Wärme von der Wärmepumpe wieder abgerufen.

Ebenfalls attraktiv ist die Koppelung der Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage. Mit dem günstigen Solarstrom vom Dach können die Betriebskosten der Wärmepumpe verringert werden. Einige Wärmepumpen bieten zudem die Möglichkeit, das Gebäude im Sommer zu kühlen.

Für eine Luft/Wasser-Wärmepumpe gibt es einen Förderbeitrag von 4'000 CHF plus 60 CHF pro Kilowatt thermische Leistung, sofern damit eine fossil betriebene Heizung oder eine Elektrodirektheizung ersetzt wird. Auch Sole/Wasser- und Wasser/Wasser-Wärmepumpen werden mit Zuschüssen belohnt.

Holzpellets

Wer sich für eine Holzpellet-Heizung entscheidet, setzt konsequent auf Klimaschutz. Denn er heizt sein Haus komplett erneuerbar. Die gepressten Sägespäne geben nur so viel CO₂ ab, wie vorher in ihnen gebunden war; sie verbrennen also klimaneutral. Für eine noch bessere Umweltbilanz wählt man Schweizer Holzpellets mit kurzen Transportwegen. Wichtig: Die Pellets müssen irgendwo gelagert werden. Erforderlich ist neben dem Heizkessel daher ein fünf bis zehn Quadratmeter grosser, trockener Kellerraum für den Vorratsbehälter.

Für eine Holzpellet-Heizung gibt es einen Förderbeitrag von 3'000 CHF, wenn sie eine fossil betriebene Heizung ersetzt. Allerdings kann es bei den laufenden Kosten Überraschungen geben: Die automatische Zufuhr der Pellets in den Kessel über ein Saugrohr verursacht zuweilen hohe Stromkosten und der Wartungsaufwand ist erfahrungsgemäss hoch. Dafür schwanken Pellet-Preise im Vergleich zum Preis fossiler Brennstoffe weniger und liegen grundsätzlich darunter. Auch Holzpellet-Heizungen lassen sich mit Solarthermie koppeln. Die Solarkollektoren übernehmen dann im Sommer die Warmwasseraufbereitung.

Gas-Brennwert mit Biogas betrieben

Gas-Brennwertkessel sind zuverlässig, langlebig, wartungsarm und preiswert in der Anschaffung. Sie lassen sich platzsparend und einfach einbauen – vorausgesetzt, ein geeigneter Schornstein ist vorhanden und das Haus bereits an das Gasnetz angeschlossen. Die Betriebskosten sind wegen der gestiegenen Gaspreise zurzeit meist teurer als bei einer Wärmepumpe. Und: Erdgas ist eine fossile Energie – wer auf eine Gasheizung setzt, betreibt sie am besten mit Biogas. Bewährt hat sich die Kombination mit einer Solarthermie-Anlage: Die Kollektoren bereiten Warmwasser auf und können in manchen Fällen auch die Heizung unterstützen. Eine solche Hybrid-Heizung gibt es als fertige Systemlösung mit gut aufeinander abgestimmten Komponenten.

Lassen Sie sich beraten

Haben Sie Fragen zu den verschiedenen Heizsystemen oder zu den Förderprogrammen? Die energieberatungAARGAU berät Sie professionell und unabhängig.

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