Sorgsam mit Wasser umzugehen, ist für die meisten von uns selbstverständlich. Aktuell liegt der Pro-Kopf-Verbrauch in der Schweiz bei etwas mehr als 160 Litern am Tag. Und dennoch benötigen wir sehr viel mehr Wasser. Ob T-Shirt, Laptop oder Schokoriegel: Alle Produkte des täglichen Lebens verbrauchen oder verschmutzen Wasser bei der Herstellung und dem Transport. Durch diesen indirekten Verbrauch, virtuelles Wasser genannt, hinterlässt ein Westeuropäer im Durchschnitt einen Wasserfussabdruck von rund 3'900 Litern pro Tag – mehr als 25 Badewannen voll! Oft stammt dieses Wasser aus Regionen, in denen es ein rares Gut ist.
Ein Frühstück = zwei Vollbäder
Schon ein simples Frühstück mit einer Tasse Kaffee und einem Ei schlägt mit 330 Litern zu Buche – mehr als doppelt so viel wie ein Vollbad. Wie kann das sein? Ein Huhn frisst rund 43 Kilo Futter im Jahr. Das Futtergetreide muss angebaut und regelmässig mit Wasser gegossen werden. Dazu kommt das Trinkwasser für Tier und Stallreinigung. Unterm Strich fliessen etwa 200 Liter Wasser, bis das Ei auf dem Frühstückstisch landet.
Landwirtschaft schluckt am meisten
Das mit Abstand meiste virtuelle Wasser essen die Tiere, von denen wir uns ernähren: Knapp 92% des weltweiten Wasserverbrauchs kostet es, landwirtschaftliche Produkte herzustellen. Die industrielle Produktion (4.7%) und der direkte Verbrauch im Haushalt (3.8%) fallen dagegen verschwindend gering aus. Durch bewusstes Konsumverhalten können wir unseren virtuellen Wasserverbrauch deutlich senken. Pflanzliche Lebensmittel benötigen weniger Wasser als tierische, heimische meist weniger als exportierte. Wir haben es also in der Hand, die wertvollen Wasserressourcen der Erde zu schützen.
So viel Wasser steckt in ...
- 1 Frühstücksei: 196 Liter
- 1 Tasse Tee: 27 Liter
- 1 Pizza Mergherita: 1259 Liter
- 1 Tafel Schokolade: 1700 Liter
- 100 Gramm Butter: 555 Liter
- 1 Kilogramm Grillpoulet: 4325 Liter