Wie kommen die Gaspreise zustande?

Wie setzen sich die Kosten für mein Gas zum Heizen zusammen?

Die Kosten setzen sich aus dem Arbeitspreis (Energiepreis) und dem Grundpreis (Leis­tungspreis) zusammen. Der Arbeitspreis fällt für jede Kilowattstunde verbrauchte Gasenergie an und hängt vom gewählten Gasprodukt ab – also vom Anteil Biogas. In den Arbeitspreis werden auch Abgaben des Bundes eingerechnet. Der monatliche Grundpreis wiederum deckt die Kosten für Infrastruktur und Abrechnung. Er bemisst sich nach der Grösse Ihres Gaszählers: Je mehr Gas Ihre Liegenschaft maximal beziehen kann, desto höher ist der Grundpreis.

Welche Abgaben erhebt der Bund auf das Gas?

Erstens die CO₂-Abgabe. Da dies eine Lenkungsabgabe ist, wird der grösste Teil der Einnahmen an die Bevölkerung zurückerstattet: Wer wenig fossile Energie verbraucht, profitiert unter dem Strich. Zweitens erhebt der Bund neu eine Sicherstellungsabgabe und eine Gasspeicherumlage. Sie decken die Kosten für Massnahmen, um eine Gasmangellage in der Schweiz zu verhindern.

Welche Faktoren beeinflussen die Gaspreise?

Die Schweizer Gasversorger beschaffen ihr Gas an den europäischen Handelsmärkten. Daher sind die Gaspreise den Marktkräften ausgesetzt: Wie bei den meisten Gütern spielen Angebot und Nachfrage die entscheidende Rolle. Das zeigte sich dramatisch, als Russland im Jahr 2022 plötzlich viel weniger Gas nach Westeuropa lieferte und dadurch das Angebot verknappte – die Handelspreise explodierten regelrecht. Die Nachfrage wiederum hängt etwa von der Konjunktur ab und davon, wie viel Strom in Gaskraftwerken produziert wird. Weitere wichtige Einflussfaktoren sind das Wetter, die Wechselkurse und die geopolitische Lage. In der letzten Zeit bewegten sich die Marktpreise nach unten. So konnten wir unsere Gaspreise stark senken.

Woher stammt das Gas für die Schweiz?

Eine verlässliche Aussage nur für die Schweiz ist nicht möglich. Denn die Schweizer Gasversorger beziehen ihr Gas von europäischen Vorlieferanten. Daher entspricht die Herkunft des Gases für die Schweiz ungefähr jener in den EU-Mitgliedsstaaten. 2022 deckten diese rund einen Drittel ihres Bedarfs mit verflüssigtem Erdgas (LNG) ab, das unter anderem aus Amerika, Katar, Algerien und Nigeria importiert wurde. Etwa ein Viertel des Gases stammte aus der Nordsee, kleinere Anteile zudem aus Nordafrika, Grossbritannien und der Kaspischen Region. Auch aus Russland gelangt nach wie vor Gas in die EU und von dort aus in die Schweiz – allerdings viel weniger als früher. Bei unserem Gasprodukt «Premium» mit 100% Biogas stammt das Biogas aus der Region: von unserer Biogas-Aufbereitungsanlage bei der ARA Langmatt in Möriken-Wildegg.