Erneut ein solides Jahresergebnis

Blicken Sie mit uns zurück auf 2019 und nach vorn aufs Jahr 2020, in dem unsere Führungscrew gleich doppelte weibliche Verstärkung erhält.

Erneut ein solides Jahresergebnis

Die SWL Energie AG hat im Geschäftsjahr 2019 den Umsatz gegenüber 2018 um rund 2% gesteigert, während der Gewinn um zirka 4% zurückgegangen ist. Der vergleichsweise tiefe Energieabsatz widerspiegelt die warme Witterung in der Heizsaison. Positiv hat sich die Akquisition neuer Gaskundinnen und -kunden ausgewirkt.


2019 erwirtschaftete die SWL Energie AG einen Umsatz von 55.98 Mio. CHF (+2.2%) und erzielte ein Unternehmensergebnis von 2.81 Mio. CHF (-4.4%). Gegenüber dem Vorjahr transportierte sie weniger Strom (103.9 GWh, -2.0%), aber mehr Gasenergie (274.5 GWh, +4.5%). Auch die verkaufte Menge Fernwärme hat zugenommen (14.4 GWh, +4.2%). Das Plus bei Gas und Fernwärme ist allerdings zu relativieren, da schon die Heizsaison 2018 ungewöhnlich warm ausfiel.


«Operativ war 2019 für uns ein erfolgreiches Jahr, weil wir mehrere Projekte erfolgreich umsetzten», sagt Markus Blättler, Geschäftsführer der SWL Energie AG. «Auf das finanzielle Resultat hat sich wie im Vorjahr die warme Witterung niedergeschlagen. Überdurchschnitt­lich hohe Temperaturen während der Heizmonate wirken sich bei einem Energieunternehmen direkt auf den Umsatz aus.»

Über 90 zusätzliche Gasanschlüsse


Bei der Gasversorgung gelang es der SWL Energie AG, den wetterbedingt vergleichsweise tiefen Absatz durch neue Kundinnen und Kunden zu kompensieren. Mehr als 90 zusätzliche Hauseigen­tümerinnen und -eigentümer entschieden sich im Geschäftsjahr 2019 dafür, ihr Gebäude ans SWL-Gasnetz anzuschliessen.

Eine gute Auftragslage verzeichneten auch der Geschäftsbereich Elektroinstallation und das Tochterunternehmen Signer & Gloor AG Elektroanlagen in Boniswil. Die SWL Energie AG übernahm diese Firma per 1. Januar 2019, um ihr Dienstleistungsgeschäft auszubauen. Deshalb umfasst der SWL-Geschäftsbericht 2019 erstmals eine Konzernrechnung.

Weitreichende neue Gesetze

Auf politischer Ebene wurde 2019 die Debatte zu zwei neuen Bundesgesetzen lanciert, die sich in den kommenden Jahren stark auf das Geschäft der SWL Energie AG auswirken werden. Das neue Gasversorgungsgesetz sieht eine Teilöffnung des Gasmarkts vor, sodass Grosskunden ihren Gaslieferanten künftig wählen können. Gaskunden mit einem geringen Gasverbrauch hingegen sollen in der Grundversorgung verbleiben, wobei das Angebot deutlich stärker reguliert würde als heute. «Eine solche regulierte Grundversorgung lehnen wir ab», äussert sich Markus Blättler zur Vorlage. «Da macht es noch eher Sinn, den Gasmarkt gleich ganz zu öffnen.»

Weitreichende Folgen für die SWL Energie AG könnte auch das revidierte CO2-Gesetz haben. Unter anderem sieht der Entwurf vor, ab 2023 für Gebäude einen rigiden Emissionsgrenzwert von 20 kg CO2 pro Quadratmeter Energiebezugsfläche und Jahr einzuführen. Faktisch würden damit nicht nur neue Ölheizungen verhindert, sondern auch neue Gasheizungen. Entscheidend wäre, ob biogene Brennstoffe wie Biogas beim CO2-Ausstoss angerechnet würden. «Im Kanton Aargau haben wir nach intensiven Verhandlungen eine machbare Lösung gefunden, um die neusten Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich – die MuKEn 2014 – im Energiegesetz abzu­bilden», erklärt Markus Blättler. «Dass der Bund nun mit diesem Emissionsgrenzwert vorprescht, der noch weiter geht als die MuKEn 2014, ist ärgerlich.»

Ausgliederung des Telematikbereichs

Ebenfalls von strategischer Bedeutung war im Geschäftsjahr 2019 die Suche nach einer zukunfts­fähigen Lösung für den SWL-Telematikbereich. Hier entstand Handlungsbedarf, weil sich die übrigen Anbieter immer mehr zu ganzheitlichen ICT-Unternehmen entwickelt haben. Die SWL Energie AG zog den Ausbau ihrer Telematikdienstleistungen zu ICT-Diensten ebenfalls in Betracht, entschied sich aber letztlich dagegen. Denn dadurch hätte sie sich von ihrem Kern­geschäft wegbewegt. Mitarbeitende der Abteilung Telematik ergriffen daraufhin die Initiative: Sie beschlossen die Gründung eines eigenständigen Unternehmens per 1. Januar 2020 und somit die Ausgliederung des Telematikbereichs. Die SWL Energie AG ist nicht an dieser Firma beteiligt, arbeitet aber partnerschaftlich mit ihr zusammen.

Neues Mitglied des Verwaltungsrats

Die Generalversammlung 2020 der SWL Energie AG fand wegen der Corona-Pandemie in kleinerem Rahmen statt als üblich. Anwesend waren der Verwaltungsratspräsident, der Stimmrechtsvertreter der Stadt Lenzburg als Eigentümerin sowie der Protokollführer.

Neben dem Jahresabschluss 2019 behandelte die Generalversammlung ein personelles Traktandum: Sie wählte Dr. Simone Walther in den Verwaltungsrat und erweiterte das Gremium somit temporär auf sechs Mitglieder. Dieser Schritt erfolgt im Sinne der Kontinuität, da mehrere Mitglieder des SWL-Verwaltungsrats in absehbarer Zeit zurücktreten werden. Simone Walther ist Partnerin bei Schärer Rechtsanwälte in Aarau und eine profunde Kennerin der Energiebranche. Mit ihrer Wahl besteht der SWL-Verwaltungsrat nun zur Hälfte aus Frauen.

Wechsel in der Geschäftsleitung

Auch die Geschäftsleitung der SWL Energie AG ist durch eine erfahrene Fachfrau verstärkt worden. Seit 1. Mai 2020 leitet Sonja Zwahlen den Geschäftsbereich Finanzen & Administration. Sie folgt auf René Trost, der sich demnächst pensionieren lässt. Bis dahin unterstützt er die SWL Energie AG in einem Teilpensum. Sonja Zwahlen arbeitete bisher für das Lenzburger Unter­nehmen MCAM Symalit AG und war dort als Leiterin Administration und stellvertretende Geschäftsführerin tätig.

Ausblick aufs Geschäftsjahr 2020

Das Geschäftsjahr 2020 steht auch für die SWL Energie AG im Zeichen der Corona-Pandemie. «Mit unserem Pandemiekonzept und der Krisenorganisation waren wir gut auf die Situation vorbereitet», sagt Markus Blättler. «Dadurch konnten wir sofort die erforderlichen Vorsorge- und Schutzmassnahmen einleiten.»

Für 2020 rechnet die SWL Energie AG wegen der Corona-Pandemie mit einem tieferen Umsatz als in den Vorjahren. Einerseits dürfte der Geschäftsbereich Elektroinstallation weniger Aufträge erhalten. Andererseits wird der Stromverbrauch durch die geringere Wirtschaftsleistung in der Region voraussichtlich abnehmen. Zusätzlich zu diesen Folgen der Corona-Pandemie wirkt sich die vergleichsweise warme Witterung Anfang 2020 negativ auf den Ertrag aus.

Zu den Schwerpunkten im Jahr 2020 gehören unter anderem weitere Massnahmen für die Smart City Lenzburg. Mit dem Bau des Glasfasernetzes und des LoRa-Netzes (Long Range Wide Area Network), dem Rollout von Smart Meters und dem Contracting-Angebot für Batteriespeicher engagiert sich die SWL Energie AG schon seit Längerem stark für die vernetzte Stadt von morgen. Als Nächstes setzt sie nun vermehrt auf Zukunftstechnologien wie Virtual Reality und Augmented Reality.

Geschäftsbericht 2019 herunterladen